Forschung

Forschungsthemen

 

Elektromagnetische Modellierung elektronischer Verbindungsstrukturen

Angesichts sehr hoher Verarbeitungsgeschwindigkeiten in elektronischen Systemen sind notwendige Verbindungsstrukturen zwischen Bauelementen, Modulen, Kühlkörper, etc. häufig Ursache für die Beeinträchtigung der Übertragungseigenschaften (signal integrity) oder der Versorgungsspannung (power integrity), wie z.B. auf Multilayer-Leiterplatten (PCB). Ein weiterer Störeffekt ist die parasitäre elektromagnetische Abstrahlung, die die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) des Systems mitunter bestimmt. Zur Beschreibung des elektromagnetischen Verhaltens typischer Verbindungsstrukturen sollen geeignete analytische und numerische Modelle entwickelt werden. Hierbei spielen kapazitive wie induktive Koppelparameter eine wesentliche Rolle.

Poster:

 Exact Analytical Solution for the Via-Plate Capacitance in Multiple-Layer Structures

 Efficient 2-D Integral Equation Approach for the Analysis of Power Bus Structures With Arbitrary Shape

 Inductive Network Model for the Radiation Analysis of Electrically Small Parallel-Plate Structures

Fried1

 

Fried2

 

EMV-Analyse komplexer Systeme

Die effiziente Simulation eines elekronischen Systems erfordert die gleichzeitige Beschreibung auf mehreren unterschiedlichen Ebenen (Feld- Netzwerk-, Systemtheorie). Heutige Rechenmethoden sind zwar ausgereift, allerdings auf einzelne Bechreibungsebenen begrenzt. Deshalb ist die Entwicklung neuartiger Verfahren, die eine vollständige elektromagnetische Systemanalyse erlauben, von großem praktischem Interesse. Durch Integration verschiedener Berechnungsansätze (Hybridisierung) auf Feld-, Leitungs- und Bauelement-Ebene, soll eine Gesamtsimulation auf Netzwerkebene erfolgen. Hierfür sind die theoretischen Grundlagen für die erforderlichen Segmentierungs- und Makromodellierungsmethoden zu schaffen.

 Bild2

 

Analyse ungleichförmiger Mehrfachleitungsstrukturen durch das modale Systemverhalten

Das Hochfrequenzverhalten von Übertragungsleitungen spielt für die Signal- und Versorgungsintegrität elektronischer Systeme eine wichtige Rolle. Beispiele findet man hierfür sowohl auf Leiterplattenebene als auch in ausgedehnten Energieübertragungssystemen. Im Gegensatz zu den gängigen Leitungsmodellen kann durch das am Lehrstuhl entwickelte und SPICE-kompatible modale Netzwerkmodell das Torverhalten auch unter Einbeziehung praktisch relevanter Einflussfaktoren (Übersprechen, ungleichförmige Leitungsführung, Dispersion und Skin-Effekt) für eine beliebige Beschaltung (aktiv/passiv, linear/nichtlinear) im Zeit- und Frequenzbereich simuliert werden. Darüber hinaus bietet das modale Systemverhalten direkten Zugang zu weiterführenden Analyseverfahren, wie z.B. eine Sensitivitäts- oder Abstrahlungsanalyse.

Beispiel: Analyse eines Mikrostreifenleitungspaares:

Bild_Leitungen

  

Modale Netzwerksynthese elektronischer Verbindungsstrukturen in resonanten Metallgehäusen

Hohe Schaltfrequenzen von elektronischen Komponenten, die in Metallgehäusen untergebracht sind, führen zur Anregung von Hohlraummoden. Neben der Beeinflussung der Komponenten untereinander müssen zusätzlich eingestrahlte und abgestrahlte Felder durch Öffnungen in der Gehäusewand berücksichtigt werden. Eine Analyse dieser komplexen Systeme, insbesondere im Zeitbereich mit nichtlinearen, bzw. aktiven Portabschlüssen, stellt eine enorme Herausforderung für die Messtechnik oder numerische Simulation dar. Mithilfe eines modalen Netzwerkmodells kann das System vollständig beschrieben werden und sehr effizient im Frequenz- und Zeitbereich mit beliebigen Portabschlüssen analysiert werden.

Netzwerkmodell_Gehäuse

  

 

Messung komplexer Aufbau- und Verbindungsstrukturen in resonanten Metallgehäusen

Elektronische Komponenten, die im GHz-Bereich arbeiten, sind häufig in metallischen Gehäusen untergebracht. Liegt die Wellenlänge in der Größenordnung der Gehäuseabmessungen, muss die Kopplung der Komponenten über die Hohlraummoden berücksichtigt werden.  Mithilfe eines Messaufbaus können die Kopplungen von komplexen Verbindungsnetzwerken und der Einfluss von Aufbauten innerhalb des Gehäuses breitbandig untersucht werden. Aufgrund des einfachen Aufbaus können sehr effizient Referenzergebnisse zur Validierung von Systemmodellen generiert werden.

Messaufbau_Box

  

 

Nahfeld Störfestigkeitsanalyse auf Leiterplatten- und IC-Ebene

In Umkehrung der Nahfeld-Emissionsmesstechnik eröffnen sich mit Auflösungen im Millimeterbereich und darunter ganz neue Möglichkeiten der Störempfindlichkeitsanalyse auf Baugruppen bis hin zu einzelnen integrierten Schaltungen (ICs). Die Einkopplung in Leitungsstrukturen  im Nahbereich von Störquellen soll theoretisch und messtechnisch untersucht werden, um zentrale Fragen wie die Korrelation zur Fernfeldbeeinflussung zu klären. Daraus sollen die theoretischen Grundlagen für ein Nahfeld-Störfestigkeitsprüfverfahren erarbeitet und ihre praktische Umsetzung erprobt werden. Als Ergebnis sollen die Möglichkeiten und Grenzen von Nahfeld-Prüfverfahren in Ergänzung zu etablierten Methoden aufgezeigt werden.

NearField

  

Letzte Änderung: 17.05.2022 - Ansprechpartner: Webmaster